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Auf den ersten Blick präsentiert sich die Logistikindustrie so wie schon seit Jahrzehnten: Das Bild dominieren Container, Kräne, riesenhafte Schiffe und endlos lange Güterzüge. Doch hinter dieser Fassade sind längst globale Datennetze und hochspezialisierte Computerprogramme die wichtigsten Werkzeuge, um den globalen Warenverkehr am Laufen zu halten. „Die digitale Revolution in der Logistik eröffnet der gesamten produzierenden Wirtschaft durch höhere Liefersicherheit und verkürzte Umschlagzeiten komplett neue Möglichkeiten“, erklärt Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin von Leitbetriebe Austria, anlässlich des Thementags „Logistik und die digitale Welt“, der von Leitbetriebe Austria gemeinsam mit cargo-partner und Ennshafen OÖ organisiert wurde.

Mit dem Tracking der Transportgüter und Informationsplattformen, über die alle Akteure in der Logistikkette – Lieferanten, Speditionen, Häfen, Transporteure, Empfänger, etc. – auf Daten zugreifen können, sind die Möglichkeiten der Digitalisierung noch lange nicht ausgereizt. Der global tätige österreichische Speditionskonzern cargo-partner unterstützt mittlerweile unter dem Namen „Purchase Order Management“ seine Kunden bei der Kontrolle des Produktionsprozesses bei Lieferanten, um so die Liefer- und Terminsicherheit weiter zu erhöhen: „Viele Kunden haben eben nicht eigene Mitarbeiter an Ort und Stelle, um z.B. in Asien zu überprüfen, ob die Produktion bestellter Waren auch im Zeitplan ist. Wir nehmen diese Checks für unsere Kunden vor und reagieren bei Problemen dann automatisch mit einer Änderung der Transportplanung, indem wir beispielsweise Luft- oder Bahnalternativen zu einem ursprünglich vorgesehenen Seetransport anbieten“, erklärt cargo-partner-CEO Stefan Krauter. „Die Logistikkette wird damit noch enger in vernetzte Produktionsprozesse eingebunden und damit können wir die Planungssicherheit unserer Kunden wesentlich verbessern.“

In die gleiche Kerbe schlägt auch Werner Auer, Geschäftsführer der Ennshafen OÖ GmbH: „Auch die Kapazitätsplanungen im Hafen werden mittlerweile massiv durch die Vernetzung von Informationen geprägt. Es reicht nicht, drauf zu warten, was uns Frächter und Speditionen mitteilen, sondern wir müssen dazu selber unseren Teil beitragen. Aktuell arbeiten wir als einer von drei Donauhäfen an einem firmenübergreifenden Port Community System. Dieses sichert uns frühestmögliche Information über zu erwartende An- und Auslieferungen und steigert die Effizienz im Hafenbetrieb.“

Otto Hawlicek, Geschäftsführer des Container Terminal Enns, der den Containerumschlag im Ennshafen abwickelt, erklärte, dass die rasant fortschreitende Digitalisierung in der Logistik aus zahlreichen Einzelmaßnahmen entstehe, die in Summe dazu führten, dass ein Hafen heute komplett anders funktioniere als noch vor wenigen Jahren. „Wir haben praktisch jeden Teil des Arbeitsprozesses beschleunigt und optimiert und konnten so unsere Leistungen wesentlich verbessern. Dazu zählen bei uns unter anderem Tools zur direkten Kommunikation zwischen Terminal, Kunden und Dienstleistern, automatisierte Containerabfertigungen am Gate oder optimiertes Fahren der Krane. In den kommenden Jahren stehen weitere große Projekte an, wie z.B. ein Slot Management für LKW, um Überlast am Terminal durch gezielte Information zu vermeiden oder auch autonomes Fahren von Flurfördergeräten“.

BILD
v.l.n.r.: Monica Rintersbacher, GF Leitbetriebe Austria; Stefan Krauter, CEO cargo-partner; Dr. Christian Fuchs, MBA, GF Dr. Fuchs Consult; Werner Auer, GF Ennshafen OÖ; Otto Hawlicek, GF Container Terminal Enns; Michael Heinemann, GF Container Terminal Enns

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